Moshé Feldenkrais war einer der ersten Forscher, die die Plastizität des menschlichen Gehirns erkannten und sie als Grundlage der menschlichen Lernfähigkeit verstanden. Er war aber wohl der Allererste, der auch begriff, wie sich diese grundlegende Eigenschaft konkret vom Menschen selbst nutzen lässt.

Dazu schuf er ein System von Bewegungslektionen, das er Bewusstheit durch Bewegung nannte. Wesentlicher Grundgedanke war, dass Bewegung für das menschliche Nervensystem eine so fundamentale Rolle spielt, dass es dadurch möglich ist, den Zustand des Gehirns zu beeinflussen.

Er war allerdings auch der Ansicht, dass es ausreichend sei, diese Lektionen in körperlicher Selbsterfahrung zu erlernen und sich jegliche Schulung über den Verstand dadurch erübrigen würde. Leider starb Moshé Feldenkrais bereits 1984, wodurch ihm die Erkenntnisse der neueren Hirnforschung, insbesondere die der letzten 20 Jahre verwehrt geblieben sind. Wir meinen, dass er seinen Unterricht im Lichte dieser Erkenntnisse anders gestaltet hätte.